Am Freitag Abend war es endlich soweit. Die von mir lang ersehnte Lesung im Aachener Atelier Prozitron mit Carsten Steenbergen.
Bei strahlendem Sonnenschein, den KurparkClassics und der deutschen Fussballnationalmannschaft als direkte Alternativveranstaltungen, fanden sich trotzdem schon eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung die ersten erwartungsvollen Zuhörer ein. Alfred Reuters hatte in seinem Atelier genug Platz geschaffen, um die eintrudelnden Gäste gemütlich unterzubringen.
Überhaupt war die Location eins der Highlights des Abends. Umgeben von großformatigen Werken von Alfred Reuters, Sylvia Nirmaier und anderen Künstlern in dem hell und freundlichen Raum, kam von Anfang an eine sehr ausgelassene und familiäre Stimmung auf. Carsten Steenbergen war, zu seinen Texten passend, in einem steampunkig-anghauchten Outfit gekommen und präsentierte auf seinem Verkaufsstand neben seinen Hörspielen „Der Pilwiz“ und „Die Schatzinsel“ ebenso Streampunk-Literatur im Kleinformat. Aber dazu wird er sicherlich demnaechst selbst mehr erzählen.
Um kurz nach Sieben begannen wir, unterbrochen nur von ein paar Nachzüglern, mit der Lesung. Ich eröffnete den Reigen mit einer fast schon klassischen Kombination, nämlich dem „Golem“ aus „Ava und die STADT des schwarzen Engels“ und „Die mentalen Fähigkeiten eines Goldfischs“ aus „Under A Liquid Sky„. Man konnte an den Gesichtern der Zuhörer durchaus erkennen, dass sie ihren Spaß dabei hatten.
Dann startet Carsten in den Abend, mit dem Prolog seines aktuellen Steampunk-Romanprojekts, dessen Titel und Inhalt ich hier sicherlich noch nicht preisgeben darf. Aber soviel sei gesagt: Den Gästen dampften die Ohren!
In der folgenden Pause, und auch am Ende, wurde Carsten nämlich mit Fragen zum Genre Steampunk förmlich überschüttet.
Alfred sorgte währenddessen für das flüssige leibliche Wohl der Gäste, die sich auch an Fledermaus-Lakritz und Goldfisch-Knabbereien gütlich taten.
Gutgelaunt ging es in die zweite Runde, auch wenn zwei (ja, nur zwei!) Gäste sich verabschiedeten, um dem furiosen Spiel der deutschen Nationalmannschaft zu folgen.
Ich eröffnete die Rückrunde demnach mit einem weiteren Text aus „Under A Liquid Sky„, nämlich „30 Euro“. Dieser Titel hatte nach Umfragen auf Blog.de und facebook die meisten Stimmen und war also mein Publikumsjoker. Ich beendete meinen Beitrag zur Lesung mit einem Auszug aus „Das Buch des Hüter“, welches noch dieses Jahr zur Veröffentlichung bei Acabus vorgesehen ist. Der Text behandelte die Abenteuer rund um die „Gewaltige Müllmine“, in der … nein, das wird noch nicht verraten. Aber soviel kann ich sagen: Den anwesenden Hörern hat es gefallen.
Carsten fesselte dann die Gäste mit einer weiteren umfangreichen Probe aus seinem Steampunk-Roman und zeigte eine andere Seite seines Könnens. Denn diesmal dampften die Ohren nicht nur, sondern sie zischten auch leise, als klar wurde, wem die Liebe und Zuneigung des Protagonisten galt. Spannung pur! Ich werde sicherlich einer der ersten Käufer des Buches sein, wenn es erscheint.
Zum Abschluss erfrischte Carsten uns mit einer kurzen, knackigen Kurzgeschichte aus dem, wie könnte es anders sein, Steampunk-Genre, die wohl der Steamtown-Welt entlehnt war, einem großartigen Online-Roman, den der Autor zusammen mit Tom und Stefan Orgel entworfen hatte.
(Carsten mit Martin Stottmeister)
Nachdem die Gäste danach noch ein letztes Gläschen Wein genossen haben und sich nicht nur über unsere Werke sondern auch über die Kunst an den Wänden ausgelassen hatten, hätten wir beinah den Abend abgeschlossen. Doch da öffnete sich die Tür und ein letzter Nachzügler kam zur Tür herein und war sichtlich enttäuscht, die Lesung verpasst zu haben. Als Entschädigung gabs noch einen kleinen Plausch mit den Autoren und dem gastgebenden Künstler Herr Reuters.
Doch zu Hause war ich danach noch lange nicht, denn zusammen mit Carsten habe ich noch lange die warme Sommerluft genossen und noch eine gute Stunde auf dem Parkplatz gefachsimpelt. Jetzt bin ich erleichtert, dass wir einen so schönen Abend hatten und freue mich auf die nächsten Lesungen. Fest steht, dass ich auf der Buchmesse Convention in Dreieich aus „Ava und die STADT des schwarzen Engels“ lesen werde und „irgendwann“ im Herbst in Meerbusch sein werde, wo Martin Stottmeister mich wieder eingeladen hat.
So einen Abend würde ich gerne wieder organisieren, man lernt immer wieder nette, neue Leute kennen. Also, wer eine Idee oder Location in Aachen kennt, kann sich gerne mal bei mir melden. 🙂
Bilder der Veranstaltung folgen bald!
Klingt toll. Glückwunsch Euch beiden!